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Gewaltfreier Widerstand als Haltung in Beratung und Gesellschaft

Eine Haltung, die mich seit vielen Jahren begleitet und stärkt, ist das Konzept des gewaltfreien Widerstandes. Ursprünglich geprägt durch Persönlichkeiten wie Mahatma Gandhi, Nelson Mandela oder Rosa Parks, wurde es von Haim Omer und Arist von Schlippe weiterentwickelt – auch für die systemische Beratung, Pädagogik und Elternarbeit.

Diese Haltung kann – davon bin ich überzeugt – ein Schlüssel für unseren gesellschaftlichen Umgang mit wachsender Polarisierung und Verrohung sein. Sie bietet Orientierung, ohne autoritär zu werden. Sie steht für Klarheit, ohne andere zu entwerten. Und sie hilft uns, als Zivilgesellschaft klar Position zu beziehen, ohne die Verbindung zu anderen Menschen zu verlieren.

In meiner Arbeit – sei es in der systemischen Supervision mit Teams im sozialen Bereich, in systemischer Beratung oder in der Auseinandersetzung mit Verschwörungsmythen in der politischen Bildung – hat sich diese Haltung vielfach bewährt.

Macht und Kontrolle in Beratung und Gesellschaft

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Umgang mit Macht. Aus meiner Sicht ist Macht ein freiwilliger Prozess: Sie entsteht dort, wo Menschen bereit sind, einander zu folgen und Führung zuzulassen. Macht ist damit immer an Beziehung gebunden.

Fehlt dieses freiwillige Zusammenspiel, greifen wir zu Kontrolle, um uns durchzusetzen. Kontrolle bedeutet aber, dass etwas nicht mehr freiwillig geschieht – und damit wird sie zum Gegenpol von Macht. Aus systemischer Perspektive gilt: Je mehr Kontrolle, desto weniger ist echte Macht möglich.

Gerade in der Praxis, insbesondere in der Führung von Teams und/oder Organisationen mit der Praxis des wachsamen Sorgens braucht es deshalb einen transparenten, offenen und beziehungsorientierten Umgang mit Macht. Nur so entstehen Räume, in denen Führung nicht auf Zwang, sondern auf Vertrauen und Freiwilligkeit beruht – sei es in der Beratung, in der Supervision oder in gesellschaftlichen Zusammenhängen.

Was ich mir wünsche

Ich wünsche mir, dass wir als Fachkräfte, Bürger:innen und Gesellschaft insgesamt mehr Räume schaffen, in denen wir über Komplexität sprechen können – ohne Angst. Dass wir lernen, Orientierung zu geben, ohne Macht im Sinne von Kontrolle auszuüben. Und dass wir unsere demokratischen Werte aktiv verteidigen, nicht nur reaktiv beklagen.

Wenn Sie in Ihrem beruflichen oder privaten Umfeld ähnliche Herausforderungen erleben, begleite ich Sie gern – mit systemischer Supervision, Beratung oder therapeutischer Unterstützung. Und wenn Sie zu meinen Gedanken rund um Macht andere Perspektiven haben oder Fragen mitbringen – schreiben Sie mir gern eine Mail. Ich freue mich auf den Austausch.


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